20 Jahre Lettl-Atrium in der IHK

Beispielhafte Initiative für privatwirtschaftliches Engagement
hält das Lebenswerk eines großen Künstlers zusammen



14.06.1993 Eröffnung des Lettl-Museums vor 20 Jahren

„Ein Bild ist kein festlegbarer Wert, Kunst und Geld passen nicht zusammen“, das war die Überzeugung des Surrealisten Wolfgang Lettl (1919-2008). Deshalb wollte er sein Lebenswerk nicht auf dem Kunstmarkt anbieten. Die IHK Schwaben richtete 1993 das Lettl-Atrium Museum für surreale Kunst ein, in dem 158 Gemälde des Künstlers hängen.

Lettl hatte sich 1992 bereit erklärt, sein surreales Werk der Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen, falls geeignete Ausstellungsräume dafür gefunden würden. Da die Stadt Augsburg keine geeigneten Räume anbieten konnte, wurde der „Wolfgang Lettl–Verein zur Förderung surrealer Kunst gegründet“. Große Unterstützung bekam der Verein schon bald vom damaligen IHK-Präsident Hans Haibel, Hauptgeschäftsführer Dr. Dieter Münker, IHK-Vizepräsident Bernd Nill und dem Vorstandsvorsitzenden der Raiffeisen-Volksbank Hans Eberle.

Nach längeren Überlegungen und der Suche nach geeigneten Räumlichkeiten, machte Münker den Vorschlag die Kammer könne anlässlich ihres 150jährigen Bestehens im Atrium des Weiterbildungsgebäudes an der Stettenstraße ein Lettl-Museum einrichten. Der Verein stimmte zu und die IHK-Vollversammlung genehmigte das Projekt.

„Es mussten einige Veränderungen wie der Einbau einer Beleuchtungsanlage vorgenommen und ein Rauchverbot ausgesprochen werden“, erinnert sich Nill. Die Eröffnung des Museums fand im Sommer 1993 statt. Haibel sagte in seiner Rede, dass die Dauerausstellung einen wichtigen Beitrag zur Dokumentation des kulturellen Reichtums der Stadt leiste. Bürgermeister und Kulturreferent Dr. Ludwig Kotter lobte die beispielgebende Initiative der IHK für privatwirtschaftliches Trägertum.

Die Ölgemälde, die Lettl in den Jahren 1963 bis 1992 geschaffen hat, hängen an den weißen Wänden des Atriums. Hier gehen täglich auf dem Weg zu den Seminarräumen viele Menschen entlang, etwa 70.000 sind es in einem Jahr. Trotzdem ist es bis heute zu keinen Beschädigungen der Bilder gekommen. „Die Besucher haben viel Respekt vor den Bildern, wenn man Räume ansprechend gestaltet, dann benehmen sich die Leute auch anständig“, denkt Nill. „Die Ausstellung ist eine Bereicherung für das Haus, auch wenn einige Werke für manche Besucher provokant sind“, meint Reinhold Fischer, der seit 1986 Dozent in der IHK ist.

Der Sohn des Künstlers, Florian Lettl, der das Erbe des Vaters verwaltet und selbst künstlerisch tätig ist, arbeitet als Religionslehrer an der Benedikt-von-Nursia-Berufsschule und führt immer wieder Schüler durch das Museum. „Die jungen Menschen sind überwiegend begeistert und oftmals tief berührt von dieser Kunst“, ist seine Erfahrung. Viele Lehrer geben ihren Klassen auch Schulaufgaben zum Thema Lettl und surreale Kunst auf. Deshalb sieht man oft junge Menschen vor und neben den Bildern sitzen und Notizen machen. Lettl gibt nichts vor, sondern regt die Schüler an, sich zu fragen, was die Kunstwerke in ihnen auslösen.

Auf den ersten Blick wirken die kleinen Motive Lettls lustig, die großen Formate hingegen ernst. Lettl malte anfangs impressionistisch, fand dann aber im Surrealismus die richtige Form, sich mit den drängenden Fragen seiner Zeit zu beschäftigen und den modernen Menschen darzustellen, der in seinen Augen unglücklich und verwirrt ist.

Lettl-Gemälde hängen auch auf den Etagen des IHK-Gebäudes und in Büroräumen. Skulpturen nach seinen Motiven, die sein Sohn angefertigt hat, stehen auf dem Gelände der Kammer. Seit 2002 befinden sich außerdem 60 Bilder in der Regionalstelle Lindau. Die IHK hilft damit, dass das einzigartige Werk eines Künstlers, der zu den besten Surrealisten gezählt werden kann, zusammenbleibt und einen Dialog mit ihm möglich ist.

Roswitha Mitulla
freie Journalistin, Augsburg

Originalbeitrag in der IHK-Zeitschrift "Bayerisch-Schwäbische Wirtschaft" 3/2013


Der offizielle Festakt ist am Freitag den 08. November 2013, 18.00 Uhr
im Fuggersaal der IHK-Schwaben/Lettl-Museum Augsburg.




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   - Bilder zum Jahrtausendwechsel  (12.2000-1.2001)

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   - Bilder, die Musik erzeugen  (10.2000)

   - Neue Aquatinta-Radierungen  (09.2000)

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