Das Unbewußte

Im Surrealismus wird versucht, Bilder aus dem Unbewußten hervorzuholen; spätestens die Tiefenpsychologie hatte erkannt,
daß wir vom Unbewußten viel stärker bestimmt sind als vom
bewußten Denken, und daß es nicht gut ist, es zu ignorieren.

Was heißt das aber, Bilder aus dem Unbewußten hervorzuheben?
Wie soll das gehen?

Bilder aus dem Unbewußten kennen wir aus Mythen
und Märchen und aus den Träumen.
Sie sind nicht realistisch, sondern phantastisch, verfremdet, irreal, verwirrend, nicht greifbar. Und sie verwenden Symbole: Formen und Gegenstände von großer Einprägsamkeit und starker Aussagekraft. Mythen und Märchen berichten von Göttern, Riesen, Königen, dem Paradies und der Unterwelt, und im Traum bin ich einmal mit Stalin von Moskau nach Paris gepilgert.

Der Surrealist verwendet alle diese Dinge als Stilmittel:
Starke Symbole, Zusammenbringen des Nichtzusammen-gehörigen, Verfremdung, Erfindung neuer Formen, Infragestellung des Bekannten durch Aushöhlung und Zerbrechen, Ignorieren der Raumwirklichkeit.

Hier das Rezept: Man male möglichst exakt und plastisch Dinge,
die es gibt oder nicht gibt, möglichst unpassend zusammen und stelle sie in einen Raum, wo sie nicht hingehören.

So einfach ist das?
Im Prinzip ja.
Aber irgendetwas fehlt da noch:

Man darf es sich nicht zu einfach machen.