Der Augsburger "Stöpsel"

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Stadtzeitung: 27.06.2001

Kunterbunte Stöpselei   (Kommentar)

von Wolfgang Bublies


Ein tolles Jugendfestival x-large, die Öko-Messe „Regenerativ", „B" (also Berlin) trifft "(Augsburg) - nach den ruhigen Pfingstferien war und ist in Augsburg erstaunlich viel geboten. Länger für Gesprächsstoff wird aber wohl (einmal mehr) der Stöpsel sorgen.

Diesmal soll er aber nicht (wie als Straßensperre beim Herkulesbrunnen) für Ärger, sondern in möglichst großer Zahl als kunterbuntes (Kunst-)Objekt für Freude sorgen und den Witz der AugsBürger verdeutlichen. Ob das klappt, wo man ihnen doch eher nachsagt, dass sie lieber nörgeln und meckern, als sich aufgeschlossen gegenüber neuen Ideen zu zeigen?

Immerhin: Die Diskussion hat schon begonnen - gegensätzlich, wie zu erwarten war. Man kann freilich geteilter Meinung sein über den überdimensionalen Prototyp und dessen derbe Form. Weitaus eleganter ist die Variante mit Haube. Wenn die Idee dieser überraschenden Image-Aktion ankommen soll, muss sie von einer klaren Mehrheit getragen werden. Dann kann die Fuggerstadt durchaus weithin von sich Reden machen - endlich einmal positiv.

Schließlich hat sich in Zürich und anderswo gezeigt, wie hervorragend eine solche Aktion laufen kann. Dort waren Kühe das Symbol für eine farbig, frische Stadt, hier sind es eben Stöpsel. Augsburg geht gewissermaßen einen Schritt weiter:

Ausgerechnet das Streitobjekt Nummer eins der letzten Zeit (sieht man von "Aphrodite" ab) - nämlich Poller - sollen für Furore sorgen. Deutlicher kann doch gar nicht gezeigt werden, dass man wirklich Humor besitzt.

Mehr noch: Es wird auch versucht, einem Ärgernis etwas Positives abzugewinnen. So gesehen sollten wir nichts gegen kunterbunte Stöpsel und Poller haben, wenn sie nicht ausgerechnet (verkehrs-)behindernd im Weg herumstehen...